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Donnerstag, 14. Februar 2003


Erst stirbt das Schwein und dann die Menschen


Das Theater unterm Dach (TuD) inszenierte "Der Herr der Fliegen"

Von Daniela Veugelers

Lobberich. Mit dem "Herr der Fliegen" nach dem Roman. von William Golding, nahm sich Theater-unterm-Dach-Regisseur Jürgen Hühnerbein den dunklen Seiten des menschlichen Daseins an.

Nach einem tragischen Flugzeugabsturz in den Weiten des Pazifischen Ozeans muss sich eine Gruppe junger Schulmädchen 7 in der Buchversion sind es ausschließlich Jungen - ohne die Hilfe von Erwachsenen auf einer Insel zurechtfinden. Obwohl sich die zwölfköpfige Gruppe auf dem ersten Blick im Paradies befindet, kommt es überaus schnell zu ersten Differenzen, die bald in unermessliche Gewalt eskalieren. Schon früh kristallisieren sich mit den Protagonisten Justine (eine hervorragende Leonie Schmitz) und Ahsley (Hilke Dusen) zwei Rivalinnen heraus, deren unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben auf der Insel deutlich differieren.

Obwohl für die Schülerinnen alle schädlichen Umwelteinflüsse ausgeschaltet sind und geradezu ideale Bedingungen herrschen, scheitern sie bei dem Versuch, eine auf Vernunft und Ordnung gegründete Gemeinschaft aufzubauen.

Der Außenseiter Piggy (Christopher Antes) versucht vergeblich durch das Aufstellen von Vorschriften ein Mindestmaß an Zivilisation aufrecht zu erhalten, doch schon bald gelingt es der Gruppe kaum das Feuer, dass zu ihrer Rettung Rauchzeichen abgeben 'soll, in Schach zu halten.

Es bilden sich zwei Cliquen, die sich gegenseitig befehden. Wurde zuvor nur ein Wildschwein gejagt, eskaliert die Gewalt auf beiden Seiten und letztendlich sterben zwei Menschen - bezeichnenderweise die beiden Protagonisten, die bis zuletzt einen Ausweg aus der Gewaltspirale suchen. Die irrationalen Kräfte des von Natur aus bösen Menschen toben sich bis zum bitteren Ende aus, bis die Mädchen von einem Offizier gerettet werden, der beim Anblick der verrohten "Wilden" nur noch Abscheu empfindet.

Die Proben für "Der Herr der Fliegen" begannen bereits im März, da die Rollen im Stück zum Teil vierfach besetzt sind. Allein Christopher Antes alias Piggy steht insgesamt sechs Mal auf der Bühne des Theaterpavillons. Die Eigengewächse aus dem Kinder- und Jugendtheater, die zwischen elf und 18 Jahren sind, zeigten eine erstaunliche Leistung.

Der "Herr der Fliegen" ist an sich schon ein Gemälde in düsteren Farben doch in der Inszenierung von Regisseur Jürgen Hühnerbein werden die Charaktere noch intensiver dargestellt. Besucher die die Romanvorlage nicht kannten, taten sich ein wenig schwer, in die verbal heftigen Dialoge der Jugendlichen einzusteigen.

Das Theaterstück wird noch einmal vom 14. bis 16. Februar, Beginn 20 Uhr, im Theaterpavillon aufgeführt.


Hoffnung für "Cafe Ventil" und "Villa Kunterbunt"


Grenzland. Mit einer Resolution an den Jugendhilfeausschuss des Kreises wollte das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Nettetal-Lobberich verhindern, dass wegen der Haushaltslage Mittel für die Projekte "Café Ventil" und "Villa Kunterbunt" gestrichen werden - offensichtlich mit Erfolg. Letzten Informationen zufolge soll das Projekt "Café Ventil" mit positiver Empfehlung an den Kreistag verwiesen werden. Für die "Villa Kunterbunt" solle ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet werden, hieß es. "Ohne die finanzielle Unterstützung des Kreises sind beide sozial und pädagogisch dringend erforderlichen Projekte zum Scheitern verurteilt", hieß es auf einem Flugblatt, das am Mittwoch im Forum des Kreishauses verteilt wurde. Nun sollen Unterschriften gesammelt werden.


"Nettefrosch": Umweltpreis der JU
ging an Karl-Heinz Rüffer


Christian Lange von der Jungen Union stellte im Lobbericher
Landcafé Lynders die nominierten Projekte für den "Nettefrosch " vor.
Am Ende hatte Karl- Heinz Ruffer (kleines Bild) die Nase vorn. Fotos (2): Gabriele Aust

Nettetal. Bei der vierten Verleihung des "Nettefrosch" der Jungen Union Nettetal ging der Lobbericher Karl-Heinz Rüffer als Sieger hervor. Der rüstige Rentner sammelt schon seit einiger Zeit beim regelmäßigen Spaziergang um den Nettebruch mit einer Müllzange Unrat auf. In einem Artikel in der "Spätlese" stellte er sein Projekt vor und bat um Nachahmung. Die Verleihung des Nettefrosches erfreut sich zunehmenden Interesses. Dabei soll vor allem aktives Engagement belohnt werden, aber auch der Multiplikatoreffekt und der lokale Bezug fließen in die Bewertung ein. Insgesamt gingen 13 Bewerbungen ein. Weitere Preise verlieh die JU an die Jugendabteilung des Angelsportvereins Erholung, an den Solarstammtisch, an ein Gemeinschaftsprojekt der Gesamtschule Nettetal und der Gesamthauptschule Süchteln und an Katrin Bruchhage, Schülerin des Werner-Jaeger-Gymnasiums.


Die Arbeit von Katrin Bruchhage:
Das Moor im Naturschutzhof Nettetal-Sassenfeld als Beispiel für die frühere Moorlandschaft Nettetal

 Karl-Heinz Rüffer:
(Spätlese Bericht)


Kein Traum von der Selbstständigkeit


Der Lobbericher Thomas Schroers wurde als Kammersieger der Zentralheizungs- und Lüftungsbranche ausgezeichnet

Von Daniela Veugelers

Lobberich. In der vergangenen Woche sprach die Innung für Sanitär- und Reizungstechnik 19 junge Männer aus dem gesamten Kreisgebiet los. Der Beste unter Ihnen ist der 21jährige Thomas Schroers aus Lobberich. Der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer war nicht nur der Jahresbeste unter den Gesellen des Vorjahres , sondern belegte auch beim Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend den 1. Platz auf der Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf.

Das Ergebnis scheint umso erstaunlicher, da die Zentralheizungsbauer in diesem Jahr eine 70 prozentige Durchfallquote hatten. Kontakt zum Beruf des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers erhielt der gebürtige Lobbericher durch Bekannte. "Ich konnte mir gut vorstellen, diesen Beruf mein Leben lang auszuüben und als ich die Zusage von Dammer für den Ausbildungsplatz erhielt, war ich sehr froh".

In der dreieinhalbjährigen Ausbildung im Industriebe reich lernte er Heizungen ein bauen, Löten, Schweißen, Rohre verlegen und vieles mehr. Seine größte Baustelle an der er in der Umgebung mitgewirkt hat, war der Ausbau der vierten Etage und die Bäderabteilung des städtischen Krankenhauses.

"In den vergangenen Jahren ist die Solartechnik immer beliebter geworden, daher müssen wir uns auf dies ein Gebiet ständig fortbilden. Aber nicht nur die technischen Neuerungen gehören zum Berufsalltag auch immer strengere Emissionsschutzgesetzte verändern den Beruf fast täglich. Die Zukunft der Heizungsbauer sieht Schroers in Solarzellen und vor allem in der Brennstoffzelle.

"Bei meinem Ausbildungsbetrieb Dammer baut man Heizungsanlage für den Industriebereich, da gehört das Schweißen noch fast zur täglichen Arbeit', so Schroers. Das Schweißen brachte ihm letztendlich zahlreiche Punkte bei der praktischen Prüfung ein. In der Handwerkskammer Düsseldorf musste er an einer Installationswand unter anderem die Rohre biegen, aushalsen und schweißen.

Am Mittwoch wurde Thomas Schroers (Mitte) vom Obermeister der Innung,
Helmut Wienen, (l.) und dem stellvertretenden Obermeister Leo Dummer (r.) ausgezeichnet

Das Geheimnis seiner Erfolges sieht der Lobbericher in seinem guten Ausbildungsbetrieb. "Aber man muss natürlich auch die Theorie beherrschen".

Neben dem Kammersieg heimste Schroers auch im vergangenen Jahr den zweiten Platz beim Landeswettbewerb ein, wo er den Wilo-Förderpreis gewann.

Zurzeit sieht jedoch das Geschäft für die Branche nicht ganz so rosig aus. "Ich habe eine Anstellung in Straelen, aber einige meiner Klassenkameraden findet zurzeit auch keine Arbeit", so Schroers. Viele Unternehmen aus der Branche, die sich das Neubaugeschäft konzentriert hatten, müssen nun Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent verkraften.

Nachdem Schroers in diesem Jahr noch sein Zivildienst macht, will er in naher Zukunft sich auf jeden Fall weiterbilden. "Entweder ich besuche die Techniker- oder Meisterschule".

Selbständig machen will er sich allerdings nicht, "da es hier in der Gegend genügend Betriebe gibt", so Schroers.


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