ihre aktuelle Wochenzeitung
nicht nur für Lobberich!

Donnerstag, 20. März 2003


VN Lobberich bald entzweit?

Mitglieder treten in Scharen aus / Wahlen am 5. April sind noch ungewiss

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Vor kurzem feierte Heinrich Thiesmeyer sein 25-jähriges Jubiläum als Vorsitzender des Verein Niederrhein (VN), Ortsgruppe Lobberich. Unter seiner Führung wuchs der Verein stetig von 50 auf mittlerweile 300 Mitglieder an. Doch nun droht großes Ungemach. Seit Anfang des Jahres rumort es in der Vorstandsetage des VN, was nicht ganz ohne Folgen blieb. Mittlerweile kehrten 40 Mitglieder dem Verein den Rücken, "und ich vermute, es werden noch deutlich mehr werden", so Thiesmeyer.

Hauptstreitpunkt ist die Jahreshauptversammlung am 5. April in der Gaststätte Secretis. Während der Vorsitzende Thiesmeyer die Absicht hat, die Versammlung stattfinden zu lassen, gibt es eine Strömung, die auf einen anderen Termin hinaus will. Sprecher dieser Gruppe ist der bisherige Beisitzer des Vereins, Karl Engbrocks.

Dieser hat für die anstehende Jahreshauptversammlung eine Liste von knapp 30 Anträgen eingereicht, die ein langwieriges Abstimmungsverfahren notwendig machen. "Darunter sind meiner Ansicht nach unsinnige Anträge. Keiner kann sagen, ob wir überhaupt abstimmen", so Thiesmeyer. Der bisherige zweite Vorsitzende Heinz Albrecht kandidiert nach den Querelen, die seit Januar anhalten, kein weiteres Mal. Der Weg für Karl Engbrocks wäre also frei. Für Thiesmeyer steht allerdings fest, dass er mit einem zweiten Vorsitzenden Karl Engbrocks nicht zusammenarbeiten wird. "Dies mache ich von der Entscheidung der Versammlung abhängig."

Für den Fall seines Ausscheidens überlegt Thiesmeyer, ob er eine neue Wandergruppe gründen soll. In Gesprächen mit verschiedenen Mitgliedern des Vorstandes war festzustellen, dass die Fronten zurzeit sehr verhärtet sind. Dies hat zur Folge, dass bis jetzt kein weiteres Programm vorbereitet wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass die bisherige erfolgreiche Arbeit des VN nicht aufgrund von Streitigkeiten aufgegeben werden muss.


"Tauhüere" für mehr als zwei Stunden /
Musik mit "de Quetschbühl"


Kamps und Wolters luden zum "Wörr kalle Platt" / Vollbesetzte Sparkasse / Aktuelle Geschehnisse im Platt aufgearbeitet / Nationalhymne: "Minn Lobberick"

Lobberich (ib). "Brauchtumspflege live" erlebten die Nettetaler Bürgerinnen und Bürger nun bereits zum siebten Mal im Mehrzweckraum der Sparkasse Krefeld in Lobberich. Wolfgang Koch von der Sparkasse freute sich, so viele Zuhörer zu sehen, denn "bis auf den wirklich allerletzten Platz" war der Raum der Sparkasse besetzt.

Schon weit vor Beginn der Veranstaltung bildeten sich "Menschentrauben" vor dem Sparkassengebäude am Doerkesplatz und warteten geduldig auf Einlass. Und als Matthias Kamps und Willi Wolters den Raum betraten, staunten sie nicht schlecht. "Wieder mehr Leute als im letzten Jahr", freute sich der Mundartdichter aus Leidenschaft. "Ich bin ein ernster Mensch, auch den Humor nehme ich ernst", sieht sich Kamps selbst und "verdonnerte" seine Zuhörer dann zum "Tauhüere". "Datt eß en Woart watt die net känne, denn völl Lüh huere sich joa sällafs jear kalle. Doch deä Anstand jebietet oß doch, doch aventau änz tautuhuere!"

Willi Wolters an "de Quetschbühl" spannte die Zuhörer gleich mit ein. Schon nach den ersten Klängen alter deutscher Volkslieder stimmten die Zuhörer ein. "Mödden opp van Daach ersch Katastrophen passiere, so datt de Mensche wocker werde on sich solidarisiere?", fragte Kamps und sprach dabei "deä ejoismus an, deä de Mensch päck, on de Nächstenliebe bliff doabej opp de streck". Doch auch Lustiges hatte Matthias Kamps zu berichten, so van "die ärm Fraues", die, auch Loopschonns genannt werden.

Und viele hatten darauf gewartet, auf die heimliche Lobbericher Nationalhymne: "Minn Lobberick", bei dem dann allerdings auch die Breyeller, Leuther, Schaager, Hinsbecker und Kaldenkirchener mitsangen, die zum Mundartnachmittag gekommen waren. Am Ende freute sich der Verein "Zur Unterstützung krebskranker Kinder", für die die Zuhörer einen Betrag von knapp 3.000 Euro spendeten.


Superstar Daniel Lopes zu Gast in Nettetal


Der gebürtige Brasilianer frischte seine Fahrkünste beim Nettetaler Fahrlehrer Raimund Grosse auf

Nettetal (ib). Ganz Deutschland ist im "Superstar-Fieber", auch Nettetal blieb davon nicht verschont. Zu einem Kurzaufenthalt in Lötsch kam Superstar Daniel Lopes. Doch nicht etwa, um sich in der Seenstadt vom Stress zu erholen, sondern vielmehr, um hier den deutschen Führerschein zu machen, den brasilianischen hat er bereits. In einem "Crash-Kursus" erlernte er von Fahrlehrer Raimund Grosse Theorie und Praxis innerhalb von drei Tagen. "Daniel fährt super und ist total nett", so Grosse, der zwar eher den "Schürzenjägern" angetan ist, doch auch das neue Album von Daniel "super" findet.

Kontakt zu Daniel bekam der Nettetaler Fahrlehrer durch einen Discothekenbesitzer aus Brüggen, in der Daniel dann auch noch am Abend Autogramme gab, wie GN-Redaktionpraktikantin Mirjam Schroemges zu berichten wusste. Die erfuhr übrigens auch, dass Daniel sich zusammen mit Juliette vor der Brüggener Klimp fotografieren ließ. Zeit, sich die Seenstadt näher anzusehen blieb für Daniel nicht, Termine auf den Bahamas und in Florida ließen ihn in Nettetal nicht länger verweilen. Und sonst? Dazu wollte und durfte sich der "Superstar" nicht äußern. Verträge mit seiner Plattenfirma hinderten ihn daran. Trotzdem: Den Führerschein hat Daniel in der Tasche, Nettetal ist eine schöne Stadt und Raimund Grosse der beste Fahrlehrer, den er kennt. Den Lesern der Grenzland-Nachrichten wünschte er auf jeden Fall das Allerbeste.

Daniel sei der beste Superstar, den er kenne, kontert Grosse. Ach ja: Den Schürzernjägern will er treu bleiben.


"Architekt" von Nettetal verstorben

Erster Ehrenbürger der Stadt Nettetal, Karl Reulen, verstarb plötzlich am Wochenende

Nettetal. Die Nettetaler trauern um ihren Ehrenbürger und früheren Bürgermeister Karl Reulen, der am vergangenen Samstag im Alter von 78 Jahren verstarb. Karl Reulen war von 1961 bis 1969 Mitglied des Lobbericher Stadtrates. 1970 wurde er zum ersten Bürgermeister der neu gegründeten Stadt Nettetal gewählt. Bis 1994 hat er die Entwicklung der Stadt in dieser Funktion maßgeblich geprägt und mitgestaltet. Sein besonderes Verdienst war die Entstehung und das Zusammenwachsen der Stadt Nettetal aus ehemals fünf selbstständigen Städten und Gemeinden. Karl Reulen zeichnete ein außerordentliches Maß an Verantwortungsbereitschaft, Pflichtgefühl und Toleranz aus. Mit Weitblick und unermüdlichem Einsatz setzte er sich für die Belange der Bürgerschaft ein. Aufgrund seines außerordentlichen Einsatzes wurden ihm zahlreiche hohe Auszeichnungen und Ehrungen zuteil.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm im Januar 2000 als ersten Bürger das "Ehrenbürgerrecht der Stadt Nettetal" verliehen. Reulen, Architekt der Stadt Nettetal, war immer ein "regionaler Globetrotter" Er wurde am 3. August 1924 in Aachen als ältestes von vier Kindern des Lehrers Heinrich Reulen und seiner Frau Christine auf einem Bauernhof geboren. Nach dem Abitur 1944 in Herzogenrath studierte er an der Technischen Hochschule Aachen Mathematik und Physik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er drei Jahre als Mathematiker und Marktanalytiker in der Plüschweberei Grefrath.

1954 wurde er Lehrer am Pro-Gymnasium Lobberich, danach zehn Jahre an der Marianne-Rhodus-Realschule Krefeld. Ab 1965 leitete er 24 Jahre die Johannes- Kepler-Realschule Süchteln, bis er im Juni 1989 in den Altersruhestand verabschiedet wurde. 1957 trat Reulen in die CDU ein. Er war seit 1953 mit Gertrud Geerkens verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Bis heute wurde er für die Entstehung der Kommune aus fünf ehemals selbstständigen Städten und Gemeinden hoch geachtet. Nahezu ein Vierteljahrhundert drückte Reulen Nettetal als Bürgermeister seinen persönlichen Stempel auf, wobei er es erfolgreich schaffte, ein "Wir-Gefühl" der Bewohner zu schaffen und somit integrativ tätig war. In der Geschichte der Stadt Nettetal wird er immer ein wesentliches Kapitel einnehmen.

Die schwierige Anfangsphase der Stadtwerdung sah Reulen immer als Herausforderung an. Bei einem Rückblick auf die Anfangsjahre resumierte er: "In Zusammenarbeit mit all den vielen haben wir die neue Stadt auf den Weg gebracht." Er engagierte sich in den 60er Jahren für die deutsch-französische Partnerschaft und die Städtepartnerschaft mit Caudebec en Cox (Frankreich). In den 80er Jahren betrieb er erfolgreich die Partnerschaft mit dem englischen Fenland (England). Es scheint nur folgerichtig, dass sich Reulen in zahlreichen Gremien und Vereinen der Pfarre St. Sebastian und seiner Heimatstadt engagierte. Er war fünf Jahre Vorsitzender des katholischen Kirchenchores in Lobberich, und über 50 Jahre war er Mitglied in der St. Sebastianus Bruderschaft. Zudem war er über 20 Jahre Vorsitzender des VVV Lobberich. Für seinen vielfachen ehrenamtlichen Einsatz wurde Reulen mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Trauerfeier und Auferstehungsfeier sind am Samstag, 22. März, 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Sebastian Nettetal-Lobberich. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof in Lobberich.


Schüler entwickeln "oeko-service.net"


Schülergruppe des WJG beteiligt sich am Focus-Wettbewerb / Innovative Idee für Nettetaler Unternehmen entwickelt

Von Inge von den Bruck

Lobberich. Wer kennt es nicht? Der Staubsauger funktioniert nicht mehr, die Waschmaschine will nicht mehr schleudern und zu allem Verdruss gibt auch noch der Fernseher seinen Geist auf. Da will guter Rat teuer sein. Der herkömmlichste Weg ist der Griff zum Branchenbuch, die Suche nach einem Kundenservice beginnt. Und der lässt - wie fast immer - auf sich warten, oder das angesteuerte Fachgeschäft schickt das Gerät an den Hersteller ein.

Nach Tagen dann die ernüchternde Nachricht: Defekt, nicht mehr zu reparieren. Ein neues Gerät muss also her. Aber, was passiert mit meinem alten Staubsauger, mit meiner Waschmaschine oder mit meinem Fernseher? Werden die Geräte auch fachmännisch entsorgt? Oder nimmt der Händler mein altes Gerät gar zurück? Fragen, mit denen sich acht kreative Köpfe des Werner-Jaeger-Gymnasiums seit einigen Wochen befassen.

Gemeinsam mit der Firma "mediative" aus Nettetal erarbeitet die schulinterne Internet AG das Projekt "öko-service". Unter dem Motto "Ökologie und Ökonomie vernetzen" ist "öko-service" ein Reparaturleitfaden, der im Internet aufgerufen werden kann. Die acht jungen Frauen und Männer wollen sich mit diesem Projekt auch für den Wettbewerb "Schule macht Zukunft" des Nachrichtenmagazins "Focus" bewerben. Bereits im vergangenem Jahr nahm die Gruppe des Werner-Jaeger Gymnasiums mit einem anderen Projekt auf Bundesebene teil und belegte dabei den beachtlichen dritten Platz. Schulleiterin Elisabeth Ponzelar-Warter ist von dieser neuen Idee beeindruckt. "Die jungen Menschen haben Blut geleckt und ein Projekt erarbeitet, bei dem die Umwelt mit einbezogen wird", so die Schulleiterin.

Seit Anfang des Jahres arbeitet die Gruppe unter Leitung von Hartmut Mirbach, Kunstlehrer und Leiter der Internet AG, an dem neuen Internet-Portal. Sie gestalteten ihre eigenen Webseiten, wobei unzählige Freizeitstunden und Wochenenden geopfert wurden. Texte wurden geschrieben und eigens wurde für das neue Internet-Portal ein Logo entwickelt. "Bereits jetzt gibt es schon einen Online-Shop, bei dem man Pullover, T-Shirts und andere Dinge mit dem Logo erwerben kann", so Thomas Albustin von der Firma "mediative", der den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen zehn und elf hilfreich zur Seite steht. Das Internet-Portal "oeko-service.net" hält jederzeit für die Kunden Informationen über Angebote von Betrieben und Dienstleistungsunternehmen bereit, die Reparaturen vornehmen, Altgeräte zurücknehmen und der Wiederverwertung zuführen oder deren Produktion und Handel vom Gedanken der Ökologie geleitet sind. Das Unternehmen, das in diesem Leitfaden präsent ist, hält wiederum für den Kunden Informationen über ihr Angebot bereit und hebt sich als ökologisch orientiertes Unternehmen hervor.

"In einem ständig wachsenden Wettbewerb ein nicht zu unterschätzender Marktvorteil", wie es im Anschreiben an die Nettetaler Firmen und Unternehmen heißt, für die die Teilnahme während des Projektes übrigens kostenlos ist. Eine tragende Rolle spielen dabei die Nettetaler Ökoprofit-Unternehmen, zu dem auch das Werner-Jaeger Gymnasium gehört. "Bereits fünf Firmen haben eine Zusage erteilt", freut sich Hartmut Mirbach schon jetzt über die gute Resonanz der Nettetaler Firmen.

Schüler-Projektleiter Rene Kaiser hofft, dass noch viele Firmen das Angebot nutzen, mit dem die Nettetaler Schülerinnen und Schüler eine Vorreiterposition in der Region innehalten. Der Nutzer kann unter verschiedenen Kategorien wählen, wie Büro, Bücher, Elektronik, Haus und Garten, Computer und vieles mehr. Unter diesen Stichworten kann sich der "User" sämtliche Unternehmen anzeigen lassen, die die defekten Geräte wieder ins Leben rufen oder die kaputten Geräte fachmännisch entsorgen.

Zudem soll ein "Newsletter" die Kunden immer auf den neuesten Stand halten. Am Donnerstag, 8. Mai, geht das Internet-Portal offiziell "online". In einer kleinen Feierstunde im Nettetaler Rathaus wird Bürgermeister Peter Ottmann, der auch die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen hat, den Startschuß geben.


Weitere Themen  in den GN diese Woche:


Weitere Zeitungsartikel: Archiv


Bestellen Sie jetzt Ihre online!

Die Grenzland-Nachrichten legen ganz besonderen Wert auf die lokale Berichterstattung.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.


Links innerhalb Lobberich.de:

Gästebuch

home

Kontakt

virtuelle Postkarten


Impressum - Datenschutzerklärung