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Donnerstag, 27. März 2003


Oratorium "Elias" lockte zahlreiche Besucher in die Kirche


Unter der Leitung von Markus Belmann wurde das Chorprojekt ein voller Erfolg / Tosender Beifall

Von Sebastian Meis

Foto: www.lobberich.de

Lobberich. Ein ungewohntes Bild bot die Pfarrkirche St. Sebastian am vergangenen Sonntag. Für die Aufführung des "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy, wurden alle Bänke um 180 Grad gedreht, so dass vor dem Haupteingang von innen eine Bühne entstand.

Der Kirchenchor St. Sebastian sowie acht Solisten sangen die Geschichte des Elias nach den Worten des Alten Testaments. Die musikalische Untermalung brachte das Sinfonische Collegium aus Essen. Um die 500 Zuschauer hatten sich in der Kirche versammelt, um dem Werk zu lauschen. Die Kirche bot eine sehr angenehme und passende Atmosphäre für das biblische Stück. Allein der Chor sowie die Musiker wurden beleuchtet. An den Seitenwänden tauchten nur Kerzen die Zuschauer in schwaches Licht.

Der Lobbericher Pastor Georg Kerkhoff begrüßte die Besucher und sprach einige Worte zu der Person Elias.

Markus Belmann, der die Leitung der Aufführung hatte, war insgesamt sehr zufrieden, als das Werk nach zweieinhalb Stunden endete und großen Applaus erhielt. "Der Chor war trotz der schwierigen Akustik in der Kirche sehr gut zu hören und auch zu verstehen", erklärte der angehende Dirigent. "Das Stück fordert durch seine Länge auch viel Kondition vom Chor, und das hat unser Chor, der ein Laienchor ist, gut bewältigt und es dabei noch geschafft, die Stimmung des Stückes weiterzugeben."

Dies fand auch die Zuschauerin Rita Lemkens. "Ich fand es insgesamt eine super Leistung vom Chor, dem Orchester und dem Leiter Markus Belmann. Vor dem Stück habe ich mir nichts mehr über Elias in der Bibel durchgelesen, aber ich fand, das Stück vermittelte eine Stimmung von den Höhen und Tiefen der Geschichte, die man fühlen konnte."

"Ich freue mich, dass dieses weniger bekannte Stück mehr Zuschauer angesprochen hat, als zum Beispiel Mozarts Requiem aus dem letzten Jahr", erzählte Markus Belmann, " dies ist zu einem großen Teil auch dem engagierten Chor zu verdanken, der im Vorfeld schon viel Werbung gemacht hat. Wir planen nun, alle 18 bis 20 Monate ein Werk mit dem Chor aufzuführen, vor allem, da die jetzige Aufführung in Nettetal großen Anklang gefunden hat."


"Espresso 21": Italienische Verführungen

Die Grenzland-Nachrichten starten eine neue Serie: Unsere Mitarbeiter testen die Cafés in Lobberich

Von Kati Ketels

Lobberich. Nach dem Frühling kommt der Sommer, die Sternstunde der Cafés und Eisdielen. Vorab geben die Grenzland-Nachrichten Lobbericher Cafés die Möglichkeit, sich vorzustellen - denn allein innerhalb des letzten Jahres sind drei "Neulinge" hinzugekommen.

In dieser Ausgabe stellen wir das Cafe "Espresso 21" auf der Hochstraße 21 (gegenüber des Ingenhovenparks) vor. Dort kann man bei Jazzklängen entspannt erzählen oder eine der ausliegenden Zeitschriften durchblättern. Die Einrichtung ist - genau wie der Kaffee - original italienisch. Schnell wird man feststellen, dass großen Wert auf Details gelegt wurde. So sind die verzierten Stehtische, die frischen Blumen und die italienischen Pralinen und anderen Spezialitäten, die als Geschenkideen nebenbei zum Verkauf angeboten werden, keineswegs zufällig gewählt. Das "Espresso 21" hat Leben in die Hochstraße gebracht und wird dies in Zukunft noch intensiver tun, denn Inhaberin Lilliana Schmidt hat noch einiges vor.

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Cafe wie "Espresso 21" zu eröffnen?

Lilliana Schmidt: In Lobberich hatte mir so etwas immer schon gefehlt: ein Ort, an dem man ein bisschen Urlaub am Tag haben kann, an dem man zwischendurch Ruhe vom Alltag findet und einfach andere Luft atmen kann. Also sagte ich mir: "Allein die Idee zu haben nützt nichts, man muss auch den Mut dazu haben, etwas Neues auszuprobieren." Ich denke, dass viele Leute gute Ideen haben, sie aber einfach nicht umsetzen. Ich traute mich und eröffnete am 13. Dezember des letzten Jahres das "Espresso 21. Die Gelegenheit war günstig, denn wegen des Weihnachtsmarktes waren viele Leute auf den Straßen.

Was ist das Besondere an Ihrem Cafe?

Lilliana Schmidt: Erstaunlich ist, welche Gespräche sich zwischen Gästen, die sich vorher gar nicht kannten, entwickeln können. Es kommt vor, dass sich bei mir Schüler angeregt mit 70-Jährigen unterhalten. Durch das Café werden also unterschiedliche, interessante Menschen zusammengebracht. Diese Kommunikation liegt mir sehr am Herzen, genau wie die Qualität der Getränke und Spezialitäten. Ich habe mich zum Beispiel vorher gründlich mit den einzelnen Kaffeesorten auseinander gesetzt, schließlich gibt es davon allein in Italien 98 verschiedene. Zum Einkauf der Kaffees und anderen Spezialitäten fahre ich gerne nach Italien.

Welche Spezialitäten kann man im "Espresso 21" bestellen?

Lilliana Schmidt: Die "Thai-Milch", eine Mischung aus Milch und Extrakten aus grünem Tee, ist nicht nur recht außergewöhnlich, sondern auch gesund und lecker. Was ich sonst noch anbiete: Bruschetta, Waffeln mit Kirschen und Wraps zum Beispiel. Und natürlich Kaffees und Schokoladen, die teilweise mit verschiedenen Extrakten wie Cocos oder Macademia verfeinert werden. Ich berate meine Gäste bei der Wahl wie bei einem Möbeleinkauf: Oft haben sie sich nämlich auf ein Getränk festgelegt, ohne zu wissen, was ihnen vielleicht noch besser schmecken könnte. Ich "verführe" sie dann gerne, mal etwas Neues auszuprobieren.

Welche Gäste möchten Sie besonders ansprechen?

Lilliana Schmidt: Ich glaube und hoffe, dass sich hier Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen. Bisher war das Publikum sehr gemischt, das macht das Ganze auch so interessant. Das "Espresso 21" ist schnell zu einem Treffpunkt für Jung und Alt geworden. Übrigens habe ich noch weitere Pläne für die Hochstraße 21: Über dem Café entsteht zur Zeit eine Art "Talentschmiede" im kleinen Rahmen, ein Event-Centrum für Kleinkunst. Für den April habe ich eine Auftaktveranstaltung organisiert, worauf ich mich schon sehr freue.


Irak-Krieg: Rat ist nicht zuständig

Gemeindeordnung sieht keine Stellungnahme zur Weltpolitik vor

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Die Demonstrationen gegen den Irak-Krieg reißen nicht ab. Auch in Nettetal gehen die Menschen regelmäßig auf die Straße, um gegen den Angriffskrieg der Amerikaner zu protestieren. Nach dem Willen der FDP und Grünen-Fraktion sollte sich auch der Stadtrat am Dienstag in einer Resolution mit dem Titel "Es soll kein Krieg sein" gegen den Krieg aussprechen. Doch dazu kam es nicht, da die Gemeindeordnung vorsieht, dass sich ein Stadtrat nur mit kommunalen, sprich örtlichen Angelegenheiten zu befassen hat - festgeschrieben in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes.

Nachdem Bürgermeister Peter Ottmann den Ratsmitgliedern die rechtlichen Grundlagen der Gemeindeordnung dargelegt hatte, beantragte die CDU die Streichung des Antrages von der Tagesordnung, was daraufhin mit den Gegenstimmen von FDP und Grünen auch geschah.

Zuvor entbrannte allerdings noch eine heftige Diskussion, in der Markus Tillmanns, Fraktionsvorsitzender der Grünen, noch einmal auf die Beschlüsse anderer Kommunen verwies, "die sehr wohl in der Lage waren, trotz Gemeindeordnung, sich gegen den Krieg auszusprechen. Zudem besteht ein großes Interesse in der Bürgerschaft an diesem Thema, und deshalb sollten wir nicht schweigen."

Auch Elvire Kückemanns (SPD) gab zu Bedenken, dass "die Bürger ein klares Signal von uns wollen und nun hören müssen, das der Rat bei solch wichtigen Fragen unzuständig ist." FDP-Fraktionsvorsitzender Hans Willy Troost empörte sich über die "Informationspolitik" des Bürgermeisters. "Ich habe erst kurz vor der Sitzung von den Problemen mit der Gemeindeordnung erfahren. Hätten wir dies vorher gewusst, hätten wir einen anderen Weg gewählt, unseren Unmut über den Krieg zum Ausdruck zu bringen."

Er warf dem Bürgermeister vor, die Fraktionen nicht ausreichend informiert zu haben. "Wir hatten am Montag Fraktionssitzung und vor mehr als zehn Tagen wurde dieser Punkt auf die Tagesordnung des Rates gesetzt. In dieser Zeit hätte man uns über die Rechtsprobleme aufklären können."

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner stellte sich mit seiner Fraktion hinter den Bürgermeister. "Wenn wir solche Dinge im Rat besprechen, wo ziehen wir dann eine Grenze. Warum haben wir dann nicht auch für die tausenden von Kriegsopfern in Ruanda eine Resolution verfasst", fragte er. "Für mich ist die Gemeindeordnung bindend. Diese sieht keine Stellungnahmen von uns vor, so dass wir in diesem Fall einfach nicht zuständig sind." Im Anschluss an die Ratssitzung diskutierten Politiker aller Parteien noch lange über dieses wichtige Thema. Die Formulierung einer Meinung über den Irak-Krieg bleibt jedem Politiker nun selbst überlassen.


"Mr. Euroga" geht in Ruhestand


Nach 13-jähriger Tätigkeit als Baudezernent in Nettetal geht Wolf-Hartwig Kothe in Rente

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Wer mit offenen Augen durch Nettetal fährt, wird die Spuren seiner Arbeit an vielen Stellen wiederfinden:

Wolf Hartwig Kothe hat als Baudezernent und Erster Beigeordneter der Stadt Nettetal sowie Vorstandsmitglied der Baugesellschaft Nettetal in den vergangenen zwölf Jahren das "Gesicht" der Seenstadt im Wesentlichen geprägt. Offiziell geht der 63-Jährige am 31. März in den verdienten Ruhestand. Die Stadt sowie Freunde und Wegbegleiter verabschieden sich von dem gebürtigen Berliner schon am heutigen Donnerstag und begrüßen den "Neuen" im Dezernat III, Christian Schaudig (47).

Mit seiner sachkundigen Art und Weise bereicherte er jede Sitzung. Manchmal führte sein ruhiges Gemüt die Politiker zu Weißglut. "Wenn ich auf meine Arbeit in Nettetal zurücksehe, dann bleibt am deutlichsten die Erfahrung einer offenen und freundlichen Stadt", resümiert Kothe. Besonders die gute Zusammenarbeit von Stadt und Politik sind Erfahrungen, die er nicht missen möchte.

Bei solch konstruktiver Arbeit in allen Bereichen konnte Kothe zahlreiche Bauvorhaben realisieren. Projekte an denen sein Herz hängt, sind unter anderem das Kirchendreieck, der Lambertimarkt, das Lobbericher Zentrum, "obwohl es gerade erst am Beginn ist. Wir haben gerade mal das Rathaus neu gebaut und einige unschöne Baulücken geschlossen. Der Marktplatz und andere wichtige Ecken stehen aber noch aus", wie der langjährige Baudezernent unterstreicht.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der Grünplanung. Besonders die erst kürzlich fertiggestellten Euroga-Projekte Windmühlenbruch-Onnert und Krickenbeck brachten ihm auch den Spitznamen "Mr. Euroga" ein.

Der gebürtige Berliner, Jahrgang 1939, wuchs in Thüringen auf und kam über Umwege von Westfalen ins Rheinland. Seine Referendarszeit absolvierte er in Düsseldorf. Im Anschluss trat er sein erste Stelle als Baudezernent in Haan an. Dort besitzt er noch heute mit seiner Frau zusammen ein Haus, in das er nach der Pensionierung umziehen wird. "Das Herz der Familie hängt noch an diesem Haus". Den Nettetalern bleibt er allerdings weiterhin erhalten. "Durch meine Mitarbeit in Verein Fliegerhorst, dem Turmverein Breyell sowie den Hinsbecker Jüüten, werde ich immer wieder nach Nettetal zurückkehren."

Auch seine Lieblingsplätze, den Krickenbecker Damm, die Hinsbecker Geer sowie den Galgenvenn wird er noch öfter besuchen.

In seiner neu gewonnenen Freizeit will er weiter an der Herausgabe eines Buches über Kunstdenkmäler in Warschau arbeiten. "Damit setze ich die Arbeit meines Vaters fort". Zudem träumt der Baudezernent von größeren Bildungsreisen in den Orient und nach Asien. "Da habe ich große Bildungslücken, die ich gerne schließen möchte."


Gelungene Premiere des TuD


Die "Glasmenagerie" ähnelte einem Spiel der Erinnerung / Lobbericher Björn Gotzes gab viel umjubeltes Regiedebut

Nettetal (ib). Ein zarter Kuss, bei dem sich ihre Lippen leicht berühren, läßt Laura Wingfield für einen Moment aus ihrer eigenen, kleinen Welt entrinnen. Die gehbehinderte Laura, das "Einhorn" aus Glas, zerbricht und fühlt sich für kurze Zeit inmitten einer anderen Welt. Doch so schnell wie sie in diese andere Welt versetzt wird, so schnell fällt sie wieder in ihren alten Zustand der Zurückgezogenheit und Einsamkeit zurück.

Dann nämlich, als sie erfährt, dass Jim O´Conner, den sie bereits auf der Highschool geliebt hat, gebunden ist und genauso schnell wieder verschwinden wird, wie er gekommen ist. Jim O`Conner, der von Mutter Amanda auserkorene Heiratskandidat für Tochter Laura, fällt förmlich als "Realität" in das Traumleben der Wingfields.

Und dann ist da noch Sohn Tom, der Träumer, der in einem Lagerhaus arbeitet, jedoch von einer besseren Welt träumt, von einem großen Dasein als Dichter. Doch es obliegt ihm, seine Mutter Amanda und seine Schwester Laura zu ernähren. Sein Vater verließ die Familie bereits sehr früh, nur noch ein Bild und eine geschriebene Postkarte erinnern an ihn.

Das Stück von Tennesse Williams spielt in den Erinnerungen, hervorragend durch seichte Klaviermusik aus dem Hintergrund in Szene gesetzt, und ist neben "Die Katze auf dem heißen Blechdach", das zweite Stück von Williams, das das Ensemble des "Theater Unterm Dach" aufführt. Die Darsteller Björn Gotzes, als Sohn Tom, Catherine Gläser als Tochter Laura, Stefanie Kurtenbach als Mutter Amanda und Ronald Dieck als Jim O`Conner, begeisterten das Publikum.

Der Lobbericher Björn Gotzes gab hier gleichzeitig sein Debüt als Regisseur. "Und beides ist ihm glanzvoll gelungen", so die Stimmen aus dem Publikum nach der Premiere am letzten Freitag. Hauptaspekt des Stückes: das Fliehen aus der eigenen Realität, die Personen, unzufrieden mit ihrem Leben, suchen sich Wege, diesem Leben zu entkommen.

Dies geschieht, wie bei Amanda, in der innewohnenden Vergangenheit, die ihre gehbehinderte Tochter Laura unbedingt "an den Mann bringen will".

Und Laura, die lieber mit ihren zerbrechlichen Glasstückchen spielt als auf der Wirtschaftsschule das Schreibmaschinenschreiben zu erlernen und schließlich Tom, als Lagerarbeiter die Familie ernährend aber gleichzeitig auf eine große Dichterkarriere hoffend, sich am Abend ins Kino flüchtet, um nicht an seinen Träumen zu ersticken.

Diese Fluchtmechanismen wurden von den Darstellern großartig schauspielerisch gedeutet, der Zuschauer fühlt sich einbezogen in die Erinnerungen rund um die Familie, als würde er die Geschehnisse miterleben. Ein erfolgreiches Theaterstück von Tennesse Williams, erfolgreich dargestellt vom "Theater Unterm Dach".


Die Stadt Nettetal verneigte  sich vor Karl Reulen


Mehr als 1.000 Nettetaler gaben ihm das letzte Geleit / Ehrenbürger würdig geehrt

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Bis auf den letzten Platz besetzt war die Lobbericher Pfarrkirche St. Sebastian am vergangenen Samstagmorgen bei der Trauerfeier für Altbürgermeister Karl Reulen. Vor der Kirche trugen sich zahlreiche Besucher in die ausliegenden Kondolenzbücher ein. Alle städtischen Gebäude wie Schulen, Feuerwehrhäuser und das Rathaus hatten das Stadtwappen auf Halbmast geflaggt. Die Anteilnahme aus der Bevölkerung, den Vereinen und Verbänden war überwältigend. Landrat Dr. Christian Vollert, Vertreter der Partnerschaftsvereine, Vertreter der Parteien im Kreistag, Vertreter aus den niederländischen Nachbarstädten sowie die Geistlichkeit gaben Reulen die letzte Ehre.

Knapp 1.000 Trauergäste folgten der sehr bewegenden und persönlichen Messe. Im Chorraum hielten sechs Offiziere der St. Sebastianus Bruderschaft Lobberich im Spalier die Totenwache neben dem Sarg. Desweiteren gaben 20 Fahnenabordnungen der Bruderschaften aus dem Bezirk und der Feuerwehr dem Ehrenbürger der Stadt ihre letzte Ehre.

Während der städtischen Trauerfeier blickte Bürgermeister Peter Ottmann in persönlichen Worten auf den Verstorbenen. "Karl Reulen war die ersten 25 Jahre nach der kommunalen Neugliederung Bürgermeister unserer Stadt und hat ihr den "Spirit of the Town" gegeben. Er verstand es, die Menschen zusammenzuführen, was sich auch in seiner langjährigen Vereinsarbeit bemerkbar gemacht hat". Ottmann schloss seine Rede mit den Worten: "Wir haben heute einen wertvollen Bürger Nettetals verloren, der für die Einheit der Stadt unwahrscheinlich viel getan hat." Aktiv setzte er sich dafür ein, dass Nettetal einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas leistet. Sowohl bei der Städtepartnerschaft mit Caudebec in Frankreich, Fenland in England und nach dem Fall der Mauer mit Rochlitz in Sachsen war er die treibende Kraft. Auch die Partnerschaft mit Elk in Polen begleitete er. Seine Kraft schöpfte er aus seinem tiefen Glauben und seiner Familie.

Im Anschluss an den Ersten Bürger der Stadt würdigte Andrea Müllers, Rektorin der Johannes-Kepler-Realschule Süchteln den Verstorbenen. "Als langjähriger Schulleiter der Johannes-Kepler-Realschule hat er mit stets offenem Herzen diese Schule geleitet.

Dabei half ihm auch sein tief verwurzelter christlicher Glaube. Aber auch seine Liebe zu allem Neuen bescheerte der Schule als erste in der ganzen Region ein Sprachlabor. Auch wenn er gestrenger und konsequenter Direktor war, ich weiß von vielen Ehemaligen, dass sie ihm dies heute noch hoch anrechnen. Er lebt mit seiner Art bis heute in der Schule weiter. Ich persönlich und die ganze Schule werden ihn vermissen".

Die musikalische Untermalung mit Werken von Max Reger und Henry Purcell gestaltete das Orchester am Werner-Jaeger-Gymnasium. Im Anschluss an die städtische Trauerfeier zelebrierte Pfarrer Georg Kerkhoff zusammen mit Alt-Pfarrer Johannes Torka, Dechant Klußmeier und unter anderem Ferdinand Landen (Hinsbeck), und Hermann-Josef Klumpen zelebrierten in vollem Ornat das Auferstehungsamt. Eröffnet wurde diese mit einem persönlichen Lieblingslied von Karl Reulen: "Von guten Mächten treu und still umgeben".

Das Evangelium und die Predigt zelebrierte Pastor Johannes Torka als langjähriger Freund und geistlicher Weggefährte von Reulen. Er spendete mit seinen Worten der Familie und allen Anwesenden Kraft, über diesen schweren Verlust hinweg zu kommen. Die anschließenden Fürbitten wurden von zwei Enkeln Reulens gelesen. Auch den musikalischen Part bereicherte ein Enkel, Philipp Rembold mit seinem Fagott.

Nach gut zweieinhalb Stunden setzte sich die Trauergemeinde mit Feuerwehr, Fahnenabordnungen, Bruderschaften, Messdiener, Priester, Sarg und Offiziere der St. Sebastianus und St. Marien-Bruderschaft Lobberich, Familie und Angehörige, Vertreter der Stadt und der Partnerstädte und schließlich weitere Trauergäste in Bewegung auf den Weg zum Friedhof. Musikalisch wurde er begleitet von der Kreisfeuerwehrkapelle.


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