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Donnerstag, 5. Juni 2003


Gastronomie aus dem Koma erwacht

Lokaler "G6-Gipfel": Wirt als Einzelkämpfer soll Auslaufmodell werden

Von Daniela Veugelers und Ulrich Rentzsch

Nettetal. Angestoßen durch eine heftige Diskussion im NetteAusschuss, mit dem Vorsitzenden Harald Post unterstellten Aussagen bezüglich des Aussterbens der Lobbericher Innenstadt, fand in der vergangenen Woche eine Art lokales "G6-Gipfeltreffen" statt. Vertreter der Interessengemeinschaft der Lobbericher Gastronomen, Fraktionsvorsitzende, Bürgermeister, NetteAgentur sowie die Vorsitzenden des VVV Lobberich und des Werberinges Lobberich trafen sich, um Lösungsmöglichkeiten aus der vorhandenen Misere zu finden.

Diese ist auch bei den Gastronomen unbestritten. Das zeigt auch die Aussage des Sprechers der Gastronomie, Marcel Seeger. "Sauberkeit in der Stadt, ansprechende Begrünung und Beleuchtung, ein gesunder Branchenmix in der Fußgängerzone und das Verhindern der Ausblutung der Innenstadt durch die Ansiedlung von Discountern sind zu schaffende Rahmenbedingungen", so seine Forderungen.

Der vermeindliche "Unruhestifter", Harald Post, zieht nach dem Treffen ein positives Resuméé: "Die unterstellten Aussagen in einer Tageszeitung konnten schnell aufgeklärt werden, so dass ich letztendlich für die Woge der Aufregung dankbar bin. Endlich haben alle Lobbericher Verantwortlichen an einen Tisch zusammen gefunden."

Ziel des Gespräches war es, einen Schulterschluss zu finden, und dies scheint gelungen. Als erste Aktionen wurde die "Initiative saubere Stadt" angedacht. Nach dem Modell des Frühjahrsputzes im Wald soll künftig auch die Innenstadt "gefegt werden. Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass die Gastronome selber die Besen in die Hand nehmen.

Ein zweiter Ansatzpunkt sind die diesjährigen Sommerlichen Musiktage am ersten Augustwochenende. Wieso organisieren die lokalen Gastronome nicht auch Musiker für ihre Kneipen, so dass Nettetal an einem Wochenende voller Musik ist", schlägt Post vor. Auch die Gestaltung der Gaststätten bei Lobbericher Festtagen wie dem Ferkesmarkt fanden Gehör bei den Verantwortlichen. Zukunftsmusik sind hingegen noch die Pläne, die Gastronomie in die Planungen zum Lobbericher Fest "500 Jahre Marktrecht" einzubinden.

"Der 'Alltag' der Gastronomie wurde noch nicht abschließend diskutiert", sagte Seeger, auf die Frage angesprochen, warum die Fußgängerzone nach 20 Uhr recht brach liege, "das ist wohl eine Lobbericher Mentalitätsfrage, hier müssen wir Bewusstsein schaffen." Auch müsse man jetzt die Interessen der einzelnen Gastronome ausloten.

Für den kurzfristigen Erfolg im Tagesgeschäft empfiehlt Post, für die obere Hochstraße Bänke und Blumentöpfe anzuschaffen, um so eine gemütliche Atmosphäre zu gestalten. Kritisch betrachtet er allerdings die geringe Beteiligung der Gastronome - es waren nur sechs Wirte anwesend. Dennoch hoffen alle, dass die Gastronomie zusammenfindet und sich wieder in einem Wirteverein organisiert.


Jansen für Meisterstück ausgezeichnet


Nettetaler Meisterbetrieb Peter van Kempen hat einen weiteren "Meister" in seinen Reihen / Hohe Auszeichnung

Nettetal. Unter den von der Fachwelt besonders beachteten Meisterstücken, die kürzlich in Stuttgart im Rahmen der Internationalen Fachmesse Rolladen, Tore und Sonnenschutz R+T 2003 gezeigt wurden, war auch die von Thomas Jansen gezeigte Rolladen-Anlage. Thomas Jansen kommt vom Meisterbetrieb Peter van Kempen aus Nettetal.

Die R+T 2003 findet alle drei Jahre statt. Sie ist, die Weltleitmesse der Rolladen-, Tore- und Sonnenschutzbranche. In diesem Jahr konnte die Messe mit einem neuen Rekord von über 55.000 Fachbesuchern aus 84 Ländern aufwarten. Besonderer Anziehungspunkt für die Besucher war die nun schon zum vierten Mal veranstaltete Sonderschau mit den besten Prüfungsarbeiten junger Handwerksmeister.

Der glückliche Gewinner Thomas Jansen (1.) mit der Siegerurkunde.

Beim Ausstellungsstück von Thomas Jansen handelte es sich um eine zweiteilige Rolladen-Anlage mit einer originellen Lösung für Eckfenster, die zudem noch asymetrisch sind. Der Antrieb erfolgt über einen Motor, der in einem Schrägrolladen untergebracht ist. Der Antrieb des zweiten Rolladens erfolgt vom ersten Rolladen ausgehend mittels einer Gelenkwelle. Die Übersetzung erfolgt durch einen Zahnriemenantrieb im Verhältnis von 3:2. Alternativ ist hierfür auch ein Kettenantrieb denkbar.

Nahezu alle Teile der zweiteiligen Rolladen-Anlage wurden von Thomas Jansen selbst gefertigt und meisterlich montiert. Die Rolladen-Anlage war das Prüfungsstück von Thomas Jansen vor der Handwerkskammer Wiesbaden, wo er im Jahr 2002 seine Ausbildung zum Meister des Rolladen- und Jalousiebau-Handwerks erfolgreich abgeschlossen hat.

Bereits seit dem Jahr 1936 ist der Beruf des Rolladen- und Jalousiebauers ein Lehrberuf Über 400 junge Leute erlernen diesen Beruf pro Jahr.

In Voll- und Teilzeitkursen bereiten sich Meisterschüler in Braunschweig, Gera, Köln, Münster, Rendsburg, Saarbrücken, Ulm und Wiesbaden auf die Meisterprüfungen vor den dortigen Kammern vor.


Radwegebrücke kommt später


Lobberich (dv). Der Baubeginn der Radwegebrücke über die Umgehungsstraße L 373 im Lobbericher Osten wird auf das kommende Frühjahr verschoben. Dies beschloss einstimmig der Bau- und Verkehrsausschuss. Die Baukosten belaufen sich auf 587.000 Euro - und es soll nach Anregung des Ausschusses weiter nach Einsparmöglichkeiten gesucht werden.

Der Rat hatte auf Bitten von Bürgermeister Peter Ottmann die geplante Freigabe von 61.000 Euro für Ingenieursleistungen zurückgestellt. Die ursprünglichen Kosten lagen bei 675.000 Euro und bei der Stadt weiß noch keiner so genau wie die Brücke finanziert werden soll. Zum einen erhält die Stadt hohe Zuschüsse aus dem Euroga 2002plus-Programm in dem die Maßnahme schon angekündigt war und zum anderen haben die Anlieger des Neubaugebietes mit den Erschließungskosten einen Teil der Brücke bezahlt.

Sinnvoll wäre die Maßnahme, da sie die das Wohngebiet mit der Sektion Bocholt verbindet und zudem mit der geplanten Aussichtsplattform ein weiterer attraktiver Anlaufpunkt für Radtouristen entsteht.


Ur-Lobbericherin feiert Geburtstag


Helene Berghs (89) wurde im heutigen Schuhhaus van den Eynden geboren

Helene Berghs

Lobberich. Ihr 90. Lebensjahr vollendet die Lobbericherin Helene Berghs, Marktstraße 55, am kommenden Pfingstsonntag, 8. Juni. "Ich bin ein Sonntagskind", betont sie, denn sie sei auch an einem Sonntag vor 90 Jahren geboren worden, und zwar in Lobberich, Marktstraße 5, dem Schuhhaus van den Eynden.

Im elterlichen Schuhgeschäft war sie nach ihrer Schulzeit tätig. 1939 heiratete sie Franz Berghs, der 1957 tödlich verunglückte.

Danach war sie berufstätig bis zu ihrem 60. Lebensjahr. Zunächst wohnte die Familie an der Hochstraße, später an den Sportplätzen und an der Wevelinghover Straße, ehe das Geburtstagskind vor 20 Jahren in das Haus Marktstraße 55 zog, wo sie sich noch heute sehr wohl fühlt. Mit der Hausgemeinschaft und natürlich der einzigen Tochter mit ihrem Ehemann wird am Geburtstag in der im Haus befindlichen "Altenstube" gefeiert.

Gratulieren kann auch die in Heidelberg wohnende Enkelin mit ihrem Ehemann und drei Urenkeln.

Helene Berghs fühlt sich, wie sie es formuliert, "insbesondere im Kopf noch topfit", was man bestätigen kann. Ihre ebenfalls in Lobberich wohnende Tochter hilft ihr, jedoch macht sie ihre Einkäufe teilweise noch selbst. Viele Jahre hat sie Handarbeit gemacht, das geht nicht mehr, aber sie liest noch viel und schaut Fernsehen.


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