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Donnerstag, 23. Januar 2003


TuD spielt im Februar "Herr der Fliegen"

Neuer Internetauftritt soll die Mitglieder in den Vordergrund setzten / Im Oktober wird in Fenland (England) gespielt

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Trotz einiger Differenzen im Vorstand des Theater unterm Dach (TUD) geht das Theatergeschäft reibungslos weiter. So steht vom 7. bis 9. und vom 14. bis 16. Februar "Der Herr der Fliegen" nach dem Roman von William Golding auf dem Plan. "Wir proben bereits seit Mai 2002, da die Rollen im Stück zum Teil mehrfach besetzt sind", erklärt Regisseur Jürgen Hühnerbein. Die Darsteller sind zwischen neun und 18 Jahren und meist Eigengewächse ans dem Kinder- und Jugendtheater.

Trotz dass der Ton des Stuckes sehr rau ist, sind die Mädchen bei diesem Stück in der Überzahl. "Nur wenn die Kinder und Jugendliche spielen dürfen, bleiben sie auch bei der, Stange. Deshalb wurden die Rollen mehrfach besetzt", erklärt Michael Koenen, Pressesprecher in spe. Insgesamt sechs Mal führt das TuD das bekannte Stück auf.

"Diese Inszenierung zeigt, dass die Entstehung des Bösen scheinbar unausweichliche Konsequenz des Zusammenlebens von Individuen ist; es wird die zerstörende Kraft im Menschen versinnbildlicht, die als ein ihm innewohnendes Antlitz, nur darauf wartet, aufzutauchen", so Hühnerbein. Die Story ist schnell umrissen: eine unbekannte Insel irgendwo in den Weiten des Pazifischen Ozeans. Eine Gruppe englischer Schulkinder die einen Flugzeugabsturz überlebt haben, verschlägt es auf dieses Eiland, das zunächst einem Paradies gleicht. Doch schnell wird deutlich, dass ein Überleben nur möglich ist, wenn es den Jugendlichen gelingt, zusammen ihr Schicksal zu meistern.

Die 8. Kinder- und Jugendinszenierung des TuD, unter der Regie von Dr. Jürgen Hühnerbein und Axel Dammer, wird an zwei Wochenenden, vom 7. bis zum 9. Februar und vom 14. bis zum 16. Februar jeweils ab 19 Uhr im Theaterpavillon am Werner-Jaeger-Gymnasium in Lobberich aufgeführt.

Kartenvorverkauf ist bei Buch Beelitz, Hochstraße 19, in Lobberich, Telefon: 02153/13230, und an der Abendkasse. Nach dem "Herr der Fliegen" steht am 21 bis 23 März und 28. bis 30. März die Glasmenagerie auf dem Programm, wo Björn Gotzes sein Debüt als Regisseur gibt.

Seit März 2002 probt das Ensemble für den Herr der Fliegen.
Die Proben sind sehr aufwendig, da fast jede Rolle mehrfach besetzt ist. Foto: TuD, Michael Koenen

Neben dem Theaterspiel steht in nächster Zeit beim Tud das Mitglieder werben ganz oben auf der Tagesordnung. Für 35 Euro Jahresbeitrag erhalten die Mitglieder je eine Karte für eine Aufführung, allerdings ohne die Sonderaufführungen. "Im vergangenen Jahre bedeuteten dies Karten im Wert von 26 Euro", so Jürgen Boyxen, kommissarischer Vorsitzender. Das Geld wird ausschließlich für die Requisiten und ähnliches verwendet, denn alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Im Oktober fährt das TuD zusammen mit einer Delegation der Stadt in die englische Partnerstadt Fenland und führt dort ein Stück auf.

Im Februar soll der neu gestaltete Internet-Auftritt online gehen in den Farben schwarz, weiß und rot. Alle Schauspieler und Aktive werden sich künftig mit eigenen Steckbrief und Bildern präsentieren. "Damit die Leute mal sehen, wie viele Leute beim TuD dabei sind", so Koenen


Englisches Herrensakko brachte den Bundessieg


Tanja Isserstedt wurde Landes-, Kammer- und dritte Bundessiegerin der Handwerksjugend für Herrenschneider Ziel ist die Selbständigkeit

Von Daniela Veugelers

Lobberich. "Bei uns bestellen zahlreiche namhafte Mitglieder der Düsseldorfer High Society ihre Anzüge aber auch normale Kunden schätzen unsere (Hand-)arbeit", erzählt Tanja Isserstedt. Die 24?jährige Lobbericherin ist Herrenschneiderin beim 111-jährigen Düsseldorfer Traditionsunternehmen Westhoff und wurde im vergangenen Jahr gleich viermal für ihre hervorragende Arbeit ausgezeichnet. "wir fassen noch das Innenfutter, das Revers sowie die Knopflöcher mit Punktnalit ein, erklärt die junge Frau. Ihr Gesellenstück, ein rostbraunes Sakko aus Lammwolle und, Cashmere, zeugt von ihrem Können.

Ursprünglich war die Schneiderlehre als Grundlage zum Modedesign?Studium gedacht. "Als ich mich damals beim Arbeitsamt erkundigte, wo ich eine Ausbildung zur Schneiderin machen kann, prophezeiten die mir, dass ich nach der Ausbildung nicht mehr studieren möchte", erinnert sich Isserstedt noch heute. Eher aus pragmatischen, Gründen entschied sie sich für die Herrenschneiderlehre, da die Damenschneidereien keine geeignete Steile boten.

"Zwar beschäftigt man sich in der Damenschneiderei häufiger mit schillernden Farben und ungewöhnlichen Stoffen, doch bei der Herrenschneiderei arbeitet mm mehr handwerklicher", erzählt die Lobbericherin, die seit der Ausbildung in Düsseldorf wohnt.

Ihre dreijährige Lehre absolvierte Tanja Isserstedt bei Carsten Lorenzen, seit 1962 Inhaber der Düsseldorfer Traditionsfirma Westhoff für Herrenausstattung und Maßanfertigung. "Hauptsächlich verarbeiten wir hochwertige Stoffe aus England wie Tweed oder Cord", so die Schneiderin. Die Liebe zu Nadel und Faden liegt anscheinend in der Familie. Schon ihre Großmutter war bei Karstadt Abteilungsleiterin im Textilbereich, ihre Mutter absolvierte eine Kunststopfer Ausbildung.

Einziger Wehrmutstropfen bei der ansonsten interessanten Ausbildung ist die dürftige Bezahlung. "Im ersten Lehrjahr verdient man nur 300 dann 400 und dann 500 Mark", so die Gymnasiastin, die als Azubi von ihren Eltern finanziell unterstützt werden musste. Trotz des wenigen Geldes reizte die Lobbericherin die aufwendige Handarbeit. Jedes Knopfloch wird mit der Hand gestochen, das Futter wird per Hand staffiert.

Stolz präsentierte Dieter Isserstedt das "Sieger-Sakko" Der Nettetaler freut sich sehr, sein gutes Stück bald in den Händen halten zu können.

"Den Abschluss der Ausbildung markiert das Gesellenstück. Ich entschied mich für ein Sakko im englischen Landhausstil", erzählt Isserstedt. Gerade mal vier Tage Zeit blieben der Lobbericherin. Als Modell fungierte ihr Vater Dieter, der geduldig jede Anprobe über sich ergehen ließ. "Die Schwierigkeit beim Zuschneiden bestand darin, die Linien für das Karomuster exakt zu vernähen. So muss sich das Muster auch über die Taschen fortsetzten. Zudem wurde das Futter komplett angepunktet."

Mit ihrem Sakko wurde Isserstedt Kammersiegerin beim Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerkskammer, holte den ersten Preis auf Landesebene (NRW) und landete auf dem dritten Platz beim Bundeswettbewerb. Zudem gewann sie noch im Nachwuchswettbewerb den Jugendpokal im Herrenfach, für das punktbeste Modell. "Das vergangene Jahr meinte es richtig gut mit mir. Ich bin zwar ehrgeizig, aber dass es letztendlich so gut geworden ist, freut mich schon", so Isserstedt, die noch hoch hinaus möchte.

Als erstes will sie die Schnittschule von Müller und Sohn besuchen. Ab März ?nimmt sie zudem am ersten Modulkurs für die Meisterprüfung teil. "Mein größter Traum ist es, mich mit einem guten Freund, der Damenschneider ist, selbständig zu machen." Zurzeit arbeitet sie als Gesellin in der Fertigung.

Wurde sie anfänglich im Freundes? und Bekanntenkreis nur milde für ihre Schneiderlehre belächelt, kann sich die Lobbericherin heute kaum noch vor Anfragen retten. So hat sie schon etliche Bademäntel genäht und zahlreiche Hosen gekürzt. "In Zukunft möchte ich zusammen mit meinem Bekannten die Kundenwünsche direkt visualisieren können", träumt die Herrenschneiderin von ihrer Zukunft.


Ihre letzte Rühestätte fand sie in Lobberich


Kreisarchiv erstellte Findbuch über die berühmte Soziologin und Publizistin Dr. Hanna Meuter / Beeindruckende Frau

Die stellvertretende Leiterin des Kreisarchives Vera Meyer-Rogmann (L) und Dr Leo Peters
präsentieren das Findbuch der Dr: Hanna Meuter vor der Kuliss der Burg Ingenhoven. Foto: Daniela Veugelers

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Am vergangenen Freitag präsentierte Kreis-Kulturdezernent Dr. Leo Peters und die stellvertretende Leiterin des Kreisarchivs Vera Meyer?Rogmann das erste Findbuch Über den Nachlass von Dr. Hanna Meuter. Die Soziologin und Publizistin, die ihren Lebensabend in einem Zimmer im damaligen Hotel der Familie Trapp in der Burg Ingenhoven verbrachte. Ihr Nachlass wurde nach ihrem Tod 1964 von den Erben an die Stadt Lobberich übergeben und gelangte zum Kreisarchiv in der Burg in Kempen.

Die stellvertretende, Leiterin des Kreisarchivs, Vera MeyerRogmann, hat den Nachlass inzwischen verzeichnet und in einjähriger Arbeit ein Findbuch zur weiteren, wissenschaftlichen Arbeit erstellt.

Das Leben der Hanna Meuter macht ihre vielschichtigen Fähigkeiten und Interessen deutlich. Am 30. Januar 1889 erblickte Hanna Meuter das Licht der Welt in Düsseldorf.

"Ihre, pazifistische Ader scheint sie von ihrem Vater geerbt zu haben., Dieser war ein Mitgründer der Deutschen Friedensgesellschaft", so Vera Meyer?Rogmann

Als erste Frau leitet sie die Evangelische Höhere Mädchenschule in Köln?Kalk Ab 1921 nahm sie eine Tätigkeit im Volksbildungswesen der Stadt Köln auf, bei gleichzeitigen Studium der Soziologie. Im Jahre 1924 legte Sie bei Leopold von Wiese, einem der führenden Soziologen in Köln, ihre Promotion zum Thema "Heimatlosigkeit" ab. Zudem arbeitete sie als Mitarbeiterin bei der "Vierteljahrsschrift für Soziologie" mit. Bis 1933 arbeitete sie als Bibliothekarin an der Kölner Universitäts?, und Stadtbibliothek, wo sie die Bekanntschaft von Paul Therstappen machte. Später wurde sie durch die Nationalsozialisten wegen politischer Unzuverlässigkeiten entlassen. In den Kriegsjahren hielt sie sich mit Aufsätzen über Wasser und veröffentlichte das Kinderbuch "Der kleine Franzo's" der die Geschichte ihres kleinen Neffen Yves erzählt.

Nach Kriegsende gründete sie mit Leidensgenossen die 1. Deutsche Journalistenschule in Aachen und wurde zur Oberregierungspräsidentin für Wohlfahrtspflege ernannt. Nach ihrer Pensionierung folgte sie ihrem väterlichen Freund Paul Therstappen und quartierte sich ins damalige Hotel Burg Ingenhoven ein. 1949 verunglückte Meuter so schwer auf der Treppe zwischen der Alten Kirche und Ingenhovenpark, dass sie von nun an an Lobberich gebunden war. In den folgenden Jahren widmete sie sich dem Nachlass von Therstappen und gab ein viel beachtetes Buch übers "Henese Fleck" heraus. Im April 1964 erlag sie einem Krebsleiden. In ihrem Nachlass fehlen wichtige persönliche Dokumente wie Zeugnisse etc.

Bereits im Jahre 1996 widmete der Kreis ihr eine Gedenkmedaille sowie einen Artikel im Heimatbuch.


Schumi überholen, - das Muss kein Traum bleiben


Nettetaler Marian Winz hat sich mit Haut und Haar dem Kart-Sport verschrieben

Motorsport/Nettetal (ur). Marian Winz ist 19 Jahre alt und besucht die Höhere Handelsschule. Das ist zunächst noch nichts Besonderes. Das ändert sich spätestens, wenn man Marian nach seiner Leidenschaft fragt. In seiner Freizeit dreht sich nämlich alles um den Motorsport, um den Kartsport genauer gesagt. Vor drei Jahren entschloss sich die Familie, Marian bei der Ausübung dieses Leistungssports intensiv zu unterstützen - und das mit Erfolg. Schon im ersten Jahr (2000) nahm der Nettetaler an der ADAC-Westdeutschen Meisterschaft teil und sammelte die ersten wichtigen Erfahrungen. Ein Jahr später fuhr Marian Winz beim Deutschen ADAC/DMV Interconti Kart Cup auf einen beachtlichen siebten Platz. Die positive Entwicklung war deutlich zu erkennen.

Im nun dritten Jahr fährt Marian in der "obersten nationalen Liga", wie er selbst sagt. Bei der Deutschen Kart-Meisterschaft 2002 lag er nach 14 Läufen auf dem 19 Rang. "Für unsere Verhältnisse sind wir damit sehr zufrieden", analysiert er. Von insgesamt 50 Startern müssen sieh für jedes Rennen 34 qualifizieren, um überhaupt die Chance auf Wertungspunkte zu kommen

Einmal Michael Schumacher überrunden - dieser Traum ging für den 19-jährigen Nettetaler Marian Winz in Erfüllung, der beim Winterpokal des Kart-Club Kerpen der zeit einen beachtlichen siebten Rang belegt

Beim Winterpokal "setzte" Marian Winz noch einen weiteren Höhepunkt. Der Nettetaler, der für das Team KSN Official Racing Team fährt, überrundete beim ersten Vorlauf sogar Teamkollege Michael Schumacher, im derzeitigen Meisterschaftsstand liegt Marian Winz nur zwei Plätze hinter dem Weltmeister in der Formel 1. Und dieser Winterpokal hat "Gewicht": So startet hier auch neben anderen Jos Verstappen.

Ohne Sponsoren ist ein professioneller Kartsport nicht möglich. Hier haben sich Walter Grieger (Terratec) und der Deutsche Herold verdient gemacht.

Drei- bis viermal in der Woche geht Marian Winz ins Fitness-Studio, um sich gegen die hohen körperlichen Belastungen seines Sports zu wappnen. "lmmer ist hohe Konzentration gefordert, im Rennen darf man halt keine Fehler machen,. so der 19-jährige. Immerhin werden im Rennen zeitweise 180 Stundenkilometer erreicht. Wenn es nach ihm geht, steht einer Karriere bei den Tourenwagen nichts im Weg. Wenn neben Schule und Kartsport noch Zeit bleibt, bastelt der Nettetaler an einem eigenen Opel Manta.


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