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Donnerstag, 24. April 2003 |
Von Kerstin Kleinschmidt
Hinsbeck. Zu Ehren der Königin von England luden die "Friends of British Royalty German Seetion" am Ostermontag auf die Höhenzüge um die Stammenmühle ein. Die "Friends of British Royalty" sind der einzige englische Herrenclub in Deutschland. Der Verein wurde 1995 gegründet und besteht zurzeit aus sechs Anhängern der Queen. Das jüngste Mitglied, Bastian Rütten, ist 23 Jahre, während Winfried Scherger mit 67 Jahren das älteste ist. Scherger ist Träger des Ordens für koloniale Verdienste, das bedeutet, er knüpft für den Club Kontakte in andere Länder, wie beispielsweise nach Afrika.
Alle 14 Tage trifft sich der Club unter der Kuppel der historischen Stammenmühle, um weltpolitische und gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Dabei gibt es jedoch eine goldene Regel: "Wir reden nicht über Autos und Frauen, das ist tabu", so Rütten. Bei einem guten Whisky wird bei der Gelegenheit auf die Königin angestoßen.
Zur damaligen Krönung der Queen wurde von der Kuppel der Windmühle eine Relaisstation aufgebaut, um die Liveübertragung möglich zu machen. Dieser Ort wurde auserwählt, da es der höchste zwischen Köln und London ist. So entstand die Verbindung zwischen dem englischen Königshaus und der Stammenmühle.
Um den "British Way of Life" zu verkörpern, wurde das Fest zum 77. Geburtstag der Queen mit dem ersten Nettetaler Highlandgame-Festival eröffnet. Startschuss war um 14.30 Uhr. Unter fachmännischer Leitung von Manfred Mühlenhaus begab sich die Landjugend Grefrath, angemessen gekleidet in Schottenröcken, auf das Feld. Die erste Disziplin, das Steinstoßen, bestritten die Mitglieder der Landjugend mit original schottischen Steinen, die man extra für diese Spiele organisiert hatte. Der 7,2 Kilogramm schwere Stein landete zwischen sechs und eirka achteinhalb Metern. So konnte Andre Wefers in dieser Disziplin mit einer Weite von 8,42 Metern glänzen.
Auch in einer weiteren Disziplin, im schottischen Hammerwerfen, war Wefers der Sieger. Den Hammer von 7,25 Kilogramm schleuderte er 20,94 Meter weit. Nur Manfred Mühlenhaus, der auch "Highlander vom Niederrhein" genannt wird, konnte diese Leistung mit 25,75 Metern überbieten.
Beim "Weights for high" galt es, ein Gewicht von 12,7 Kilogramm über eine Stange zu werfen. Michael Koenen konnte sich mit einer überwundenen Höhe von 4,40 Metern in dieser Disziplin als Gewinner auszelehnen. Mühlenhaus, der außer Konkurrenz startete, gelang es, mit 25,5 Kilogramm, das entspricht dem Gewicht bei den originalen Festspielen in Schottland, die 3,50-MeterMarke zu überwinden.
In der Königsdisziplin, dem Baumstammüberschlag, konnte sich Mühlenhaus als einziger mit dem 5,60 Meter langen und 70 Kilogramm schweren Stamm bewähren. Aber auch die Grefrather Landjugend, die noch keine Übung in den Highlandgames hatte, zeigte eine gute Leistung.
Gewichtsweitwurf, "Weights for distance", kam als letztes dran. Michael Koenen erlangte mit dem sieben Kilogramm schweren Gewicht eine Weite von 10,68 Metern und holte sich mit diesem Erfolg den Gesamtsieg. Manfred Döhmen belegte Platz zwei, während Andreas Wefers auf den dritten Platz verwiesen wurde.
Im Anschluss an die Spiele versammelten sich alle Teilnehmer der Veranstaltung mit dem Herrenelub und den Zuschauern auf dem Kirmesplatz, um sich zum bevorstehenden Festumzug zurück zur Mühle aufzustellen. "De Doarsflaegels", eine Musikkapelle aus Limburg, zog pünktlich um 17.30 Uhr als Spitze durch den Ortskern. Die Tanzmäuse, die von Verena Wolters angeführt wurden, eine Pipeband mit Dudelsäcken und Drums, eine Schottengarde, danach die Landjugend und der Club folgten. Den Abschluss des Zuges bildete eine Kutsche, in der sich Sieger Koenen durch das Dorf fahren lassen durfte. Oben angekommen, begann die Parade und der anschließende Festakt, bei dem hochoffiziell die Flagge gehisst und die englische Nationalhymne gespielt wurden. Etwas legerer ließ man den Abend bei Live-Musik und Gaumenfreuden ausklingen.
Stilvoll in Schottenröcken gekleidet, trat die Landjugend Grefrath beim ersten Nettetaler Highlandgame-Festival an. Die Disziplinen Steinstoßen, Hammerwerfen, "Weights für high" und" Weights für distance" sowie Baumstaminüberschlag verlangten den Mitgliedern alles ab. Foto: Kerstin Kleinschmidt
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