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Donnerstag, 13. März 2003


Dreifachhalle nun ohne Schießanlage


Nettetaler Schützen lenkten letztendlich ein

Nettetal. Lange wurde gerungen, doch am Montag fiel auf der Sitzung des Stadtsportverbandes die endgültige Entscheidung: Die Dreifachturnhalle in Nettetal-Lobberich wird ohne die unterirdische Kleinkaliberschießanlage gebaut. Helmut Stiels (SSV Schaag) wies auf die gute Arbeit der Sportschützen - und vor allem die gute Jugendarbeit in der Stadt - hin, lenkte aber letztendlich ein. "Eine Verwirklichung der Schieß-sportanlage in Lobberich wird nicht weiter verfolgt. Bei den Verhandlungen mit dem Rheinischen Schützenbund bin ich noch davon ausgegangen, dass die Stadt Nettetal die Hälfte der Kosten übernehmen kann. Die ist offensichtlich nicht finanzierbar", so Stiels. Die Politik, allen voran die CDU, hatten zuvor mehrmals unmissverständlich klar gemacht, dass sie keinen einzigen Cent für eine Kleinkaliberanlage ausgeben wollte. Die Devise "die Schießanlage muss kostenneutral für die Stadt sein" wurde bis zuletzt eingehalten.

Finanzprobleme

Die Kleinkaliberanlage hätte die Stadt eine halbe Million Euro gekostet, zu den drei Millionen Euro, mit denen die Halle zu Buche schlägt. Die Einrichtung eines Leistungszentrum Schieß-sport durch den Deutschen Schützenbund kann zurzeit aus Geldmangel nicht verwirklicht werden. Die angedachte Schießanlage war mit neun Schießständen geplant, drei mehr als zurzeit am jetzigen Schießstand in Straelen. Diese wird bald geschlossen.

Eine mögliche Alternative zur Schießsportanlage in Lobberich sieht Willi Wittmann im neuen Luftgewehr-Schießstand, den die Sassenfelder Schützen auf der Anlage von Grün-Weiß-Lobberich bauen wollen. Die Schützen könnten unter dieser Anlage untergebracht werden.

Alternative Lösungen

Eine andere Alternative schlug Sportdezernent Christian Wagner vor: Die für einen späteren Zeitpunkt geplanten Doppelturnhalle an der südlichen Buschstraße in Kaldenkirchen. Wagner meinte optimistisch, man könne mit einer Verwirklichung in den Jahren 2006/2007 zwar rechnen, allerdings gilt es, noch die Finanzfragen zu klären. Wagner berichtete außerdem, dass man bei der Planung der Lobbericher Halle ähnlich wie beim Rathaus auf ein Investorenmodell setzt. Man habe bei der Planung einen Partner, der Erfahrung mit 600 Hallenbauten habe.

Willi Wittmann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, mahnte beim Treffen des Stadtsportverbandes davor, "dass man nicht mit neuen Begehrlichkeiten das Erreichte zerstören soll". Im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Verein Turnerkampfbahn (ihm gehören die Liegenschaften) mahnte er, den Bogen nicht zu überspannen, "auch im Sinne des TV Lobberich", so Wittmann. Der Verein Turnerkampfbahn entscheidet endgültig am 29. April über das letzte Angebot der Stadt. Sportdezernent Christian Wagner betonte, dass die Stadt sich in den Verhandlungen mit der Turnerkampfbahn auf die Grundstückswerte bezieht, die auch bei anderen Eingentümern eine Rolle spielen.


Finanzloch von 6,1 Millionen


Politik vertagt Beratung über Haushalt 2003

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Wer sich auf harte Grabenkämpfe der Politik bezüglich des städtischen Haushaltes am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss eingestellt hatte, wurde enttäuscht. Vielmehr übten sich CDU, SPD, FDP und B90/Grüne in Einigkeit, um die 6,1 Millionen Defizit bei 56 Millionen Euro Gesamthaushalt auszugleichen und ein Haushaltssicherungskonzept abzuwenden. Durch die Streichung von allen freiwilligen Leistungen würde man "nur" 112.000 Euro einsparen. "Da macht es keinen Sinn den Hebel anzusetzen", so Ottmann. Vielmehr gab er die Parole "Durchalten" aus, um mit einer Übergangswirtschaft auf die vom Bund angekündigte Gemeindefinanzreform vom 1. Januar 2004 zu hoffen.

Neben der Option eines Doppelhaushaltes 2003/2004 präsentierte der Bürgermeister zwei Möglichkeiten den Haushalt vielleicht doch noch ausgeglichen zu könnten: Zum einen schlug er den Vorgriff auf die Konzessionsabgabe vor, zum anderen warb er für die Möglichkeit die Beleuchtung des Straßennetzes komplett an den StadtwerkeVerbund zu übertragen. Diese übernehmen heute schon die Wartung. Entsprechende Verträge müssen allerdings noch geprüft werden.

Da die Vertreter der Politik konkrete Zahlen über Einsparungen auf dem Tisch haben wollten, vertagte man die Beratung auf Mitte Mai. Nach Angaben des Kämmerers Franz-Josef Prümen könnte man nach den Sommerferien mit genaueren Zahlen in die Beratungen einsteigen. "Wir sollten uns allerdings selber Bescheidenheit auferlegen, denn die Lage war noch nie so ernst für Nettetal. Vieles ist wünschenswert, aber nur Weniges machbar."

Den Plänen eines nicht ausgeglichen Haushaltes 2003 und eines ausgeglichenen Haushaltes 2004 erteilte der Kämmerer eine komplette Absage, "das ist nicht genehmigungsfähig". Für die Stadt bleibt nur zu hoffen, das die Steuern bald wieder fließen und so der Etat ausgeglichen wird.


NetteAgentur in neuen Räumen


Seit Montag präsentiert die Agentur ihren Service aus einer Hand an / Neuer Radständer

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Die Schaufensterbeschriftung verrät es: Die NetteAgentur ist nun im Gebäude der Sparkasse auf dem Lobbericher Doerkesplatz zu finden. Der Teil-Umzug "verlagerte" zunächst neben der Geschäftsführung insbesondere die Bereiche Tourismus und Marketing in die ehemaligen Räume der Sparkasse am Doerkesplatz. Dieser Teil des NetteAgentur-Teams ist seit vergangenem Montag zu erreichen.

Zur Monatswende folgen auch die Mitarbeiter des Bereichs Kultur, die zurzeit noch in der Werner-Jaeger-Halle untergebracht sind. Auf knapp 100 Quadratmetern mit drei Büroräumen und einem großzügigen Eingangsbereich (Inforaum) werden künftig die Touristen umfassend beraten. Auf einen Blick erfährt der Besucher der NetteAgentur neben dem aktuellen kulturellen Angebot, alles über die schönsten Radwanderrouten. Umfangreiches Info-Material vom Naturpark Maas-Schwalm-Nette sowie dem Verkehrsverein Kreis Viersen, stehen den Kunden zur Verfügung. Dietmar Sagel, Leiter der NetteAgentur, betont allerdings, dass die neue Anlaufstelle nicht nur für auswärtige Touristen ist, "sondern auch die Nettetaler und Grenzländer können sich über die Schönheit der Seenstadt informieren. Hier haben wir nun die Möglichkeit Nettetal mit all seinen Schönheiten zu präsentieren." Und das Interesse der Bürger ist groß: "Viele Leute schauen einfach nur mal rein, oder informieren sich, was wir hier machen", so Sagel.

Den jetzigen Umzug empfindet der Leiter der Agentur als eine Erlösung in Raten. "Bald ziehen die Kollegen aus der Werner-Jaeger-halle noch nach und dann sind wir komplett".

Die NetteAgentur ist ab sofort in Nettetal-Lobberich, Doerkesplatz 3, unter der Telefon-Nummer 02153/9588-0, Fax 02153/958822, e-mail netteagentur@nettetal.de zu erreichen. Vorläufigen Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr, freitags von 8.30 bis 12 Uhr.


Am Tisch mit den Wingfields


Für sein Regiedebüt wählte Björn Gotzes "Die Glasmenagerie" von Tennesse Williams aus

Von Sebastian Meis

Nettetal. Das Stück handelt von der amerikanischen Südstaatenfamilie `Wingfield´. Amanda Wingfield wurde schon früh von ihrem Mann verlassen und lebt mit ihren beiden erwachsenen Kindern Tom und Laura alleine. Während der Lagerarbeiter Tom von einem abenteuerlichen und freien Leben träumt, lebt seine gehbehinderte Schwester in ihrer eigenen Traumwelt. Vom alltäglichen Leben überfordert, zieht sich Laura immer wieder zu ihren zerbrechlichen Glastieren zurück. Da die Mutter befürchtet, dass sich Tom irgendwann wie sein Vater aus dem Staub machen will, drängt sie ihn, einen netten jungen Mann für seine Schwester Laura einzuladen. In Jim O´Connor sieht Amanda Wingfield schon den zukünftigen Schwiegersohn, und auch die sehr schüchterne Laura fühlt sich von dem typischen Sunnyboy angezogen.

Der Lobbericher Björn Gotzes, der zum ersten Mal die Gesamtleitung des Ensembles TuD übernimmt, spielt gleichzeitig die Rolle des verhinderten Poeten Tom Wingfield. Auf die Frage, warum die Wahl auf das 1945 erschienende Stück Williams fiel, erklärt der 25-jährige Student, dass die Konflikte und Beziehungen der Figuren ihn sehr fasziniert hätten. Obwohl die Gruppe in die Regiearbeit einbezogen war, hatte Björn Gotzes bei unklaren Streitfragen das letzte Wort. Zu seinen vielfältigen Aufgaben zählte neben der Erstellung eines Probeplans auch die Koordination von Technik und Musik. Im Juli begannen die ersten Arbeiten an dem Stück `Die Glasmenagerie´. Nach dem die einzelnen Schauspieler für die Charaktere ausgesucht waren, traf sich dann die Gruppe ab November jeden Samstag zur zweistündigen Probe.

Eine interessante Idee ist es, dass das Stück zwischen den Zuschauern spielt. So fühlt sich der Besucher, als würde er am Tisch der Familie Wingfield das Geschehen mitverfolgen. Statt einer großen Geschichte, sind es die einzelnen Persönlichkeiten, die das Stück lebhaft machen. Jeder Charakter wird liebevoll in Szene gesetzt und so entsteht ein sehr schönes Theaterstück, das auf jeden Fall sehenswert ist.

Aufgeführt wird `Die Glasmenagerie´ vom 21. bis zum 23. und vom 28. bis zum 30. März, jeweils um 20 Uhr im Theaterpavillon.


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